Was sollte ein perfektes Bad Ihrer Meinung nach ausstrahlen?
Ein perfektes Bad sollte vor allem natürlich beleuchtet sein und großzügig wirken. Es ist nicht nur ein funktionaler Raum, sondern ein Ort der Körperpflege – tatsächlich verbringt man hier viel Zeit. Wenn der Raum nicht groß ist, ist eine gute Organisation entscheidend: ausreichend Ablageflächen und eine durchdachte Anordnung, die Bewegungen erleichtert.

Wie schaffen Sie es, jedem Projekt eine eigene Persönlichkeit zu verleihen?
Jedes Badezimmer sollte in die Gesamtgeschichte des Projekts integriert sein und den übergreifenden Stil des Hauses oder der Wohnung widerspiegeln – der Fil rouge muss dabei stets erkennbar bleiben. Gleichzeitig bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung: angefangen beim Bodenbelag, über die Farbwahl von Möbeln und Armaturen, die Beleuchtungskonzepte bis hin zu ausgewählten Detailprodukten wie Handtuchhaltern oder Accessoires. Durch diese sorgfältige Kombination von gestalterischen Elementen entsteht ein Raum, der sowohl harmonisch in das Projekt eingebunden ist als auch eine eigenständige Persönlichkeit und Atmosphäre vermittelt.

Welcher Trend im Baddesign ist für Sie überschätzt und welcher wird unterschätzt?
Fliesen werden im Bad häufig eingesetzt, und wir nutzen sie auch viel – es gibt unendlich viele Formate, Oberflächen und Farben. Dennoch ist es spannend, auch andere Materialien in Betracht zu ziehen, zum Beispiel durchgehende Oberflächen wie Harz.

Ein oft unterschätztes Element im Bad ist die Toilette. Häufig greift man hier zu Standardmodellen, ohne das Potenzial für Individualität und Design auszuschöpfen. Dabei bietet gerade dieses Objekt zahlreiche Möglichkeiten zur Personalisierung und gestalterischen Aufwertung. Kein Zufall also, dass eines der meistfotografierten Objekte während des Mailänder Salone del Mobile 2024 die knallrote Kohler-Toilette war.

Gab es eine Designentscheidung, die Mut brauchte, und warum hat sie sich gelohnt?
Bei unserem Projekt Floris Green Suites haben wir einen deutlich mutigeren Ansatz gewählt, insbesondere in Bezug auf die Raumaufteilung des Badezimmers. Das Waschbeckenmöbel wurde als multifunktionales Element konzipiert – es gliedert die Bereiche, dient zugleich als Ablage und Schminkplatz. Es war ein gewagter Schritt, das Badezimmer so offen zu gestalten und nur die WC-Zone klar abzugrenzen. Doch genau dieser Ansatz hat sich als sehr inspirierend erwiesen und ein Gestaltungskonzept hervorgebracht, das sich inzwischen bei vielen Projekten anbietet.